Gebäudereiniger präsentieren sich erstmalig bei Azubi- und Studientagen
Will aufräumen mit Vorurteilen: Gebäudereiniger-Innung Koblenz
Gebäudereiniger kämpfen nicht nur tagtäglich gegen Schmutz, Viren und Bakterien. Auch mit angestaubten Vorurteilen haben sie zu tun. Dass die Bezahlung entgegen der allgemeinen Annahme gut und der Beruf rund um Sauberkeit und Gesunderhaltung ebenso wichtig wie abwechslungsreich ist, möchte die Gebäudereiniger-Innung Koblenz nun verstärkt nach außen tragen – zum Beispiel durch die erstmalige Teilnahme an den Koblenzer Azubi- und Studientagen.
Im Servicehaus Handwerk trafen sich die Mitglieder der Innung zur Jahreshauptversammlung. „Geht es um schlechte Bezahlung denken viele Menschen bedauernd an die Gebäudereiniger. Zu Unrecht. Denn mit 10,30 Euro pro Stunde liegt das Entgelt bei uns deutlich über dem aktuellen gesetzlichen Mindestlohn“, stellte Obermeister Paul Neiß klar.
Für Ordnung im Verwaltungschaos sorgte Referentin Heike Lambach, Diplom-Ingenieurin der Handwerkskammer Koblenz. Wie üblich organisierten Innung und Kreishandwerkerschaft (KHS) Mittelrhein einen Servicevortrag, der neueste Infos vermittelt und den Berufsalltag der Innungsmitglieder erleichtert. Dieses Mal stand die „Neue Gewerbeabfallverordnung“ im Fokus der Aufmerksamkeit. Sage und schreibe 31 verschiedene Gesetze und Verordnungen gibt es zum Thema „Abfallrecht“. Hier sorgte Heike Lambach für Durchblick: Welche Abfälle darf ein Gebäudereiniger überhaupt transportieren? Ist er per Vertrag ein gewerbsmäßiger Beförderer von Abfällen? Was gilt es wie und für wen zu dokumentieren?
Dass KHS Mittelrhein und die Innung seit Jahren bestens zusammenarbeiten, wurde bei der innungsinternen Verabschiedung von KHS-Hauptgeschäftsführer Karlheinz Gaschler deutlich, der in Kürze in den Ruhestand gehen wird. „Unsere Zusammenarbeit war immer sehr gut“, betonte Paul Neiß. „Wir haben Sie oft angesprochen, uns zu unterstützen. Und diese Unterstützung war stets beispielhaft.“
Neu im Boot des KHS-Teams ist Diplom-Betriebswirt und Informationsmanager Ulf Hoffmann, der sich im Rahmen eines Vortrages vorstellte. Sein Thema „Aktuelles zur Betriebsberatung im Handwerk“ drehte sich um ein in Zeiten der Überakademisierung und des demografischen Wandels brisantes Thema: die Unternehmensnachfolge. Dass dieser Punkt besonders unter den Nägeln brennt, weiß Hoffmann aus eigener Erfahrung, war er doch bereits viele Jahre als Unternehmensberater tätig. „Vor sechs Jahren ging es in zwanzig Prozent meiner Beratungen um die Unternehmensnachfolge, im letzten Jahr waren es schon knapp siebzig.“ Um hier Sorgen zu zerstreuen, skizzierte Hoffmann einen ebenso verständlichen wie handfesten Leitfaden, ab wann welche Maßnahmen für den Betriebsinhaber sinnvoll sind – damit die Übernahme klappt. Wie immer steht das KHS-Team hier für weitere Beratungsgespräche gern zur Verfügung.
Infos unter www.fachhandwerk.de |