Deutschlands bester junger Gebäudereiniger kommt aus den Reihen der Gebäudereiniger-Innung Koblenz
Jonas Vetter vom Ausbildungsbetrieb Forster aus Meisenheim ist Deutschlands bester Nachwuchs-Gebäudereiniger des Jahres. Diese glanzvolle Leistung aus den Reihen der Gebäudereiniger-Innung Koblenz ist sicher die schönste Meldung der jetzigen Innungsversammlung im Koblenzer Servicehaus Handwerk.
Innerhalb als auch außerhalb eines Museums galt es zu putzen. Parkett, Glasfassaden und Attikaplatten wurden nach allen Regeln der Kunst blitzblank gereinigt. Und dies in eindrücklicher Kulisse: In diesem Jahr traten die erfolgreichsten Gesellen aus 11 Bundesländern im Technomuseum Mannheim gegeneinander an, inmitten beeindruckender Ausstellungsstücke aus 200 Jahren Technik- und Sozialgeschichte.
Ein Wettbewerb, der nicht nur die jungen Leute anspornt. Auch soll die Öffentlichkeit auf den Beruf aufmerksam gemacht werden. „Viele wissen nicht, dass Gebäudereiniger ein Ausbildungsberuf ist“, sagen die Innungsmitglieder mit Obermeister Paul Neiß. Sie möchten zukünftig verstärkt auf Öffentlichkeitsarbeit setzen, Freisprechungsfeiern feierlich begehen, die Präsentation im Internet verbessern und auf Messen rund um die Berufsfindung Präsenz zeigen. All dies gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft (KH) Mittelrhein, die sämtlichen hiesigen Innungen vorsteht und ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht, z.B. auch mit Servicevorträgen. In der jetzigen Versammlung stellte Christine Ries, Vermittlerin im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, eine Idee vor, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
25 Mitglieder u.a. aus Bad Kreuznach, Cochem, Mayen, Koblenz, Andernach und Neuwied umfasst die Gebäudereiniger-Innung Koblenz derzeit. Alle eint ein Problem, der Mangel an qualifiziertem Berufsnachwuchs. Das Angebot des Arbeitgeber-Services: Unterstützung durch „Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen“ (WeGeBAU). D.h., wer einen guten Mitarbeiter beschäftigt, der keine Ausbildung hat, erhält finanzielle Unterstützung, wenn dieser eine Weiterbildungsmaßnahme absolviert. Hier gibt es kräftige Zuschüsse für der Fortzahlung des Arbeitsentgeltes. Bei den Innungsmitgliedern regte sich indes Skepsis. An der praktischen Umsetzbarkeit müsse noch gefeilt werden. Qualifizierte Mitarbeiter würden erfahrungsgemäß gerne abgeworben, so die Einwände. Zudem seien hiesige geeignete Weiterbildungsmaßnahmen mangels Teilnehmern nicht gegeben und müssten erst einmal etabliert werden.
Viel Arbeit. Wenig Berufseinsteiger. Dabei lohne sich das Gebäudereinigen auch finanziell. Jetzt im November sind die Tarifverhandlungen im Gebäudereiniger-Handwerk nach der 6. Verhandlungsrunde erfolgreich beendet worden. „Die Löhne liegen mit deutlich über dem aktuellen gesetzlichen Mindestlohn“, so Karlheinz Gaschler, Hauptgeschäftsführer der KH Mittelrhein, „bei der Mindest-Lohngruppe betragen sie ab Januar pro Stunde 10,30 Euro.“
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